Neugestaltung des Lorenzistocks: Die Baugeschichte des Alten Hofes, der ersten Burg der Wittelsbacher im Zentrum von München, reicht bis in das 13. Jahrhundert zurück. Über die Zeit ist ein heterogenes Ensemble aus fünf Bauteilen entstanden. Bei dem dazugehörigen Lorenzistock am Marienhof überlagern sich historische Kreuzgewölbe und eine im Sinne der schöpferischen Denkmalpflege durch Rudolf Esterer erfolgte Wiederherstellung nach dem Zweiten Weltkrieg. Der denkmalpflegerische Anspruch machte es notwendig, den Bau in seiner Gesamterscheinung auch nach der Sanierung als ein Denkmal aus der Zeit des Wiederaufbaus erfahrbar zu machen.Die Aufstockung und Erweiterung werden mit dem historischen Bestand verschränkt, sind aber gleichzeitig als neue Schicht an den Fassaden und dem Dach ablesbar. Die neue Außenhaut aus Blech- und Glaselementen wird einheitlich mit einer unregelmäßig erscheinenden oxydroten Bedruckung überzogen. Je nach Tageszeit und Lichteinfall öffnet oder verhüllt sich, widerspricht oder korrespondiert diese abstrakt schimmernde Struktur mit den angrenzenden roten Ziegeldächern der Altbauten. In dem neuen Dachraum entsteht eine Galerieebene, die als Skylounge einen Blick über München auf die Türme der Frauenkirche erlaubt.
Gutachten 2003, 1.Rang
BGF: 10.240 m²
BRI: 42.231 m³
Bauherr: Bayerische Hausbau GmbH
Entwurf: Peter Kulka
Mitarbeiter Wettbewerb:
Philipp Stamborski, Pit Dörrwächter,
Katrin Leers-Kulka, Cornelius Wens, Stefanie Wens
Mitarbeiter Planung: Cornelius Wens, Gregor Mikolaschek,
Stephan Schönenbach
Fotos: Stefan Müller-Naumann