Der Stadtraum Magdeburgs wurde durch Kriegszerstörungen und unterschiedliche Wiederaufbaukonzepte weitgehend fragmentiert. Auf dem Grundstück waren von der gründerzeitlichen Blockstruktur eines ehemaligen Wohnquartiers nur noch zwei Gebäude erhalten. Daneben finden sich in der unmittelbaren Nachbarschaft zwei würfelförmige Plattenbauten aus den 1970er Jahren. Gleichzeitig streift die mehrspurige, stark befahrene Pfälzer Straße das Grundstück.
Das Entwurfskonzept setzt auf eine Verdichtung dieser heterogenen Elemente zu einem Gesamtbild. Zwei leicht V-förmige zueinander verlaufende Zeilen schaffen einen Zusammenhang zwischen den einzelnen Bestandteilen und definieren einen gemeinsamen Hofbereich. Die kürzere der beiden Zeilen fasst die Altbauten zusammen. Durch die Bekleidung mit dunklen Klinkern und schmalen Fensterstreifen erscheint die Fassade monolithisch geschlossen. Eine gläserne Fuge zu den Altbauten betont die historische Distanz zwischen den Baukörpern. Die zweite Zeile verläuft in einer abknickenden Bewegung von der Pfälzer Straße aus in die Tiefe des Grundstücks. An der Außenseite ist die Erschließung untergebracht, die durch eine Glasfront offen gezeigt wird. Dieser transparente Bereich verzahnt die Universität mit der Stadt und dient gleichzeitig als Schall- und Klimaschutz für Seminar- und Hörsaalbereiche. Die ungleichen Fassaden werden durch starkfarbige, geschlossene Stirnwände verbunden, die dem Gebäude einen signifikanten Ausdruck verleihen
Bauherr: Land Sachsen-Anhalt
Entwurf: Peter Kulka
Mitarbeiter: Uwe Bernd Friedemann, Matthias Frost,
Jochen Kastner, Antonio Molina, Silke Vera Mostert,
Konstantin Pichler, Werner Uhlemann, Inge Weiler